In diesem Beitrag möchte ich kurz auf sogenannte "Fallen" aufmerksam machen, die uns aus meiner Wahrnehmung innerhalb der Spiritualität begegnen können.
1. Spirituelle Meister
Erster wesentlicher Punkt ist, dass es uns sehr hilfreich und dienlich sein kann, Impulse von einem anderen Menschen zu erhalten, der bereits eine scheinbar bessere Kenntnis der geistigen Sphären hat. Doch ganz wichtig ist dabei immer nicht das Bewusstsein darüber zu verlieren, dass auch jemand, der in unseren Augen Meisterschaft in einem spirituellen Bereich erlangt hat, weiterhin ein Geschöpf Gottes bleibt und keine unfehlbare Autarität darstellt. Leider sehnen wir Menschen uns nicht selten derart nach Führung, aufgrund der Illusion des Getrenntseins von Gott und der damit einhergehenden eigenen Orientierungslosigkeit, dass wir darin verfallen können, einen anderen Menschen blind nachzuahmen und zu vergöttern. Ganz gleich, welches Bewusstsein und Wissen ein Mensch erlangt hat, er bleibt immer Geschöpf und kann nicht über den Schöpfer selbst gestellt werden, wenn wir wahrhaftig den Weg zurück zu Gott und damit zu uns antreten wollen. Daher prüfe alles immer mit deinem eigenen Verstand und Herzen ab. Probiere durchaus die Hinweise und Hilfen anderer Menschen aus und integriere dir Dienliches in deinen Alltag. Vergiss aber niemals dich im Gebet und der Bitte nach Führung für dein Leben immer direkt an Gott zu wenden.
2. Vergangene Inkarnationen
Ebenso halte ich den Rückblick auf vergangene Inkarnationen teils als eher hinderlich, als förderlich für die eigene spirituelle Entwicklung. Denn hierbei verlieren sich Menschen nicht selten in diesen vorangegangen Leben und vergessen darüber das Hier und Jetzt. Durchaus hat es einen Sinn und Zweck, weshalb uns meist Erinnerungen an alte Inkarationen nicht zugänglich sind. Tatsächlich spielt es für die Lösung deiner geistigen Themen selten eine Rolle, deren genauen Ursprung zu kennen. Innerhalb unserer Kindheit dieses Lebens, haben wir uns genau jenes Erfahrungsumfeld und dazugehörige Menschen ausgesucht, die uns derart prägen, dass wir exakt dort weitermachen können, wo wir zuletzt aufgehört haben. Foglich kannst du in deinem jetzigen Leben alle wesentlichen geistigen Blockaden, wiederfinden und somit auch lösen. Die grundlegenden Urtraumata aller Menschen beziehen sich im Wesentlichen sowieso auf die Illusion des Getrenntseins von Gott und den weiter daraus resultierenden Schmerzen und Ängsten.
3. Spirituelle Geräte und Hilfsmittel
Der Markt an sogenannten spirituellen Hilfsmitteln boomt wie niemals zuvor. Hierbei sollen diese uns meist dabei dienen, uns in eine höhere Frequenz hinaufzuschwingen, als jene, welche wir gerade selbst inne haben. Die scheinbar bewussten spirituellen Menschen, geraten hierdurch leider teils genauso in einen Irrweg, wie der Rest der Menschen. Denn auch das ständige Nutzen solcher Hilfsmittel und damit herummanipulieren an dem eigentlichen Seinszustand und der Eigen-Frequenz, ist eine Flucht und Ablenkung zugleich. Auch dies führt auf Dauer dazu, dass wir Menschen uns den Themen, die sich uns zeigen nicht stellen. Sobald etwas für uns Unangenehmes an die Oberfläche drängt, ersticken wir dies im Keim und deckeln und überlagen es mit einer positiven Schwingung, in die wir Leib und Geist dann hineinzwingen. Durchaus ist es in bestimmten Fällen sinnvoll, gerade wenn man schon über lange Zeiträume in einem negativen Zustand verharrt, Leib und Geist einmal radikal dort hinauszuführen durch Hilfsmittel von außen, um überhaupt die Tür für einen positiven Wandel wieder zu öffnen. Doch die Dauernutzung spiritueller Geräte, die uns sozusagen regelrecht aufputschen, führt uns immer weiter vom Wesentlichen, nämlich von uns selbst, weg. Um deine eigene Göttlichkeit immer weiter entfalten zu können, gehört auch ein "Tal der Tränen und Schmerzen" in gewisser Weise dazu. Es sind natürliche Prozesse der Lösung. Wir Menschen haben meist verlernt, negative Gefühle überhaupt noch zuzulassen, was aber das Entscheidende ist, um spirituell zu wachsen und zu heilen. Zum anderen liegt hier die Grundillusion des Brauchens zugrunde, die auch bei spirituellen Menschen zu einer reinen Konsumhaltung führen kann. Demnach ist der Irrglaube im Menschen tief verankert, dass er von außen etwas braucht, um existieren zu können. Die Menschen brauchen derzeit auch Vieles, um leben zu können, doch gilt es sich immer weiter unserem wahrhfatigen Sein anzunähern und folglich wieder alles in uns selbst zu finden und zu etablieren.
4. Das eigene Ego mit der eigenen Göttlichkeit verwechseln
Eine weitere Falle auf unserem spirituellen Weg kann darin liegen, dass wir Teile unseres Egos mit unserer Göttlichkeit verwechseln. Auch das Leben bestimmter Ego-Anteile kann sich durchaus positiv und hochschwingend anfühlen. Hier gilt es wirklich genauestens hinzusehen und uns selbst zu prüfen. Demnach nehme ich häufig wahr, dass Menschen, die sich für spirituell sehr weit halten, gerade mit einem der entscheidenden Grundsätze der Spiritualität ein Thema haben. Hierbei meine ich die Nächstenliebe, das Erkennen des Alleins-Seins und damit Leben der Allliebe. Folglich erhöhen sich leider selbsternannte "Aufgewachte" häufig über andere, von denen sie dann behaupten, dass diese noch tief schlafen usw. Es ist natürlich absolut wichtig, wenn andere Menschen uns mit einer Art Unbewusstheit in unserer eigenen Freiheit einschränken oder wenn wir von diesen gar niedergemacht werden, dass wir hier klare Grenzen ziehen und uns zur Wehr setzen. Dies hat aber nichts mit einer Überhöhung zu tun. Göttliches Sein und Wirken kannst du hier ganz wunderbar üben, indem du dennoch den anderen auf seine Weise respektierst und dabei darauf vetraust, dass auch er ebenso einen gleichwertigen göttlichen Kern hat. Wie Goethe es bereits so schön auf den Punkt gebracht hat, ist es nicht selten die Kraft, die stets das Böse will und doch das Gute schafft. Wie gesagt heißt Nächstenliebe nicht sich alles gefallen zu lassen. Den anderen in seine Schranken zu weisen und auf unliebsames Verhalten seinerseits hinzuweisen, ist ein Akt der Liebe. Entscheidend ist hierbei nun aber nicht in eine Abwertung des anderen zu verfallen und sich selbst in einer hochschwingenden Blase zu verlieren. Dies würde bedeuten sich mit nichts "Weltlichem" mehr abzugeben oder mit, aus eigener Wahrnehmung, Niederschwingenden überhaupt noch zu sprechen. Dieser Mechanismus kann nämlich leider dazu führen, dass bei jeder Konfrontation und Herausforderung im Außen gleich damit argumentiert wird, dass dies alles unter der eigenen Schwingung liegt und man sich damit nicht herumzuschlagen braucht. Durchaus gilt es negativen Themen möglichst wenig Energie zu widmen und sich auf die Lösung zu konzentrieren. Doch allen, sich dir zeigenden Lernaufgaben derart aus dem Weg zu gehen, wird dich nicht weiter bringen.
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