Während unserer spirituellen Entwicklung kommen wir gelegentlich an Punkte, an denen es uns so vorkommt, als würden wir uns im Kreis drehen. Doch bis wir ein Thema vollständig gelöst haben, wiederholt es sich in all seinen Teilaspekten und mit jedem Durchgang auf einer höheren Ebene so lange, bis es tatsächlich vollständig geheilt ist. Oft haben wir in solchen Momenten dann sogar den Eindruck, dass die Herausforderung immer größer wird und wir in unserer Entwicklung sogar zurückgefallen sind. Doch ist dem nicht so, denn gerade dann, wenn wir denken es nicht mehr auszuhalten und an einem Thema zu scheitern, löst es sich oft ursplötzlich auf. An dem Punkt, wo wir derart niedergeschlagen sind, gelingt es uns erst, uns wirklich für die göttliche Unterstützung und Hilfe zu öffnen. Dann sind wir meist erst bereit, uns überhaupt an Gott zu wenden. Nach dem Motto: "Lieber Gott, ich kann nicht mehr/ ich weiß nicht mehr weiter, bitte zeige du mir wie es geht und was ich tun soll!".
Der Mensch entwickelt sich derzeit, aus dem meist noch eher unbewussten Zustand, selten freiwillig spirituell weiter. Ansonsten würde er sich aus sich heraus an Gott wenden und von sich aus, ohne vorheriges Leid, an seiner spirituellen Entwicklung arbeiten. Der Mensch ist derzeit oft erst nach erfahrenem Leid bereit, den eigenen Willen zurückzustellen und den göttlichen Willen wirken zu lassen bzw. sich diesem demütig hinzugeben. Davon ausgehend können wir erkennen, dass wir mit unserem begrenzten Ich, schnell an eine Grenze stoßen, da uns der göttliche Gesamtüberblick und Zusammenhang fehlt. Auch sind wir Menschen leider nicht selten überhaupt zur Veränderung bereit, wenn es nicht mehr anders geht. In unserer heutigen Gesellschaft ist es leicht, sich von sich selbst abzulenken und Themen zu verdrängen bzw. diesen aus dem Wege zu gehen. Häufig bringen uns einschneidende Ereignisse dazu, wie z.B. Todesfälle oder anderer Verlust, die uns wachrütteln wollen und aufmerksam machen, eine andere Richtung einzuschlagen.
Doch zuvor gab es schon viele kleine Signale und Hinweise, die uns Zeichen sein wollten, den Kurs zu korrigieren. Leider sind die Menschen für solch sanfte Hinweise häufig taub und stumpf geworden. Daher folgen auf anfänglich sanfte Hinweise immer deutlichere Weckrufe, bis wir schließlich einfach nicht mehr wegsehen können. Manchmal werden wir als Resultat der Kette an ungehörten Weckrufen dann auch physisch oder psychisch krank und werden so leiblich regelrecht ruhig gestellt, damit die Flucht im Außen nicht mehr möglich ist. In solchen Augenblicken sind wir plötzlich bereit, auch Lösungen in Betracht zu ziehen, die zuvor außerhalb unserer eigenen Grenze oder auch Wahrnehmung lagen, um so über uns selbst hinauszuwachsen. Sodann sind wir bereit, uns wahrhaftig Gott hinzugeben und uns von ihm führen zu lassen. Ist dies wahrhaftig geschehen, liegen Lösungen auf einmal oft ganz nahe. Übernimmt Gott die Führung in unserem Leben, lösen sich verzwickte Situationen Stück für Stück oder oft auch ganz schnell. Es eröffnen sich Optionen, die vorher scheinbar gar nicht offen standen.
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