Aufgrunddessen, dass viele Frauen den Zugang zu ihrer Urweiblichkeit verloren haben, ist zwischen den natürlichen Polen der Geschlechter ein Ungleichgewicht entstanden.
Denn Männer reagieren auf das Verhalten der Frauen und sind daher ebenfalls oft aus ihrer Urmännlichkeit herausgefallen. "Falsch verstandene Emanzipation" trägt, aus meiner Sicht, nicht selten dazu bei, dass Frauen sich wie Männer benehmen. Übernehmen Frauen zunehmend die Rolle des Mannes, vergessen sie ihre natürliche Anbindung an ihre urweibliche Kraftquelle und damit ihr wahrhaftiges Sein.
Der ursprüngliche Mann gibt Liebe mutig und offenen Herzens. Er ist selbstbewusst und zu Kampf und Eroberung bereit, um an sein Ziel zu kommen. Letztere urmännliche Qualitäten, haben sich mittlerweile viele Frauen, gerade in partnerschaftlichen Angelegenheiten, zu ihren eigenen gemacht. Sie sehen andere weibliche Wesen eher als Konkurrenz und haben somit das Prinzip des "männlichen Werbens" um einen potentiellen Partner, für sich selbst angenommen. Da keine Erfüllung mehr gefunden werden kann, wenn der Zugang zur natürlichen weiblichen Kraftquelle verschlossen ist, verfallen Frauen häufig in eine Unzufriedenheit und oft damit einhergehend, auch Ungeduld und wollen dies ausgleichen, indem sie aktiv werden. Demnach meinen Frauen heutzutage oft, es sei ihre Aufgabe den Mann zu erobern und ihn schon während des Kennenlernes möglichst schnell an sich zu binden, indem sie ihn mit Komplimenten und Liebe überschütten und überwiegend Liebe geben, sodass dem Mann als "Tätigkeit" nur noch das Empfangen der Liebe übrig bleibt, ohne etwas dafür tun zu müssen. Die Männer fühlen sich in dieser Rolle allerdings ebenfalls nicht wohl und spüren intuitiv, dass da etwas aus dem Gleichgewicht geraten ist. Dies führt häufig dazu, dass sie sich von solchen Frauen distanzieren bzw. sie auf Abstand halten. Denn hier haben die Herren (unbewusst) eher den Eindruck, dass sie ein Date mit ihrer Mutter, statt mit einer Frau, als potentielle Partnerin, haben. Häufig kommt hinzu, dass Frauen sich von Äußerlichkeiten und Statussymbolen blenden lassen und gar nicht überprüfen, ob ihr Gegenüber denn überhaupt für eine dauerhafte Partnerschaft auf Augenhöhe und in Liebe, in Frage kommt. Es ist ebenso möglich, dass der Mann sich einer Frau dann vollständig unterordnet und ihr nachfolgt und sich von ihr in der Partnerschaft führen lässt. Dies ist der Fall, wenn die Damen den Mann in ihre Richtung biegen wollen, seine Garderobe und Wohnungseinrichtung verändern und ihn nicht einfach so annehmen können, wie er wirklich ist. Viele Männer, die noch die Anbindung an ihr ursprüngliches Sein haben, machen leider zudem oft die Erfahrung, dass ihre zuvorkemmende und Liebe gebende Art, von Frauen gar nicht mehr geschätzt wird. Frauen sehen es teilweise sogar als Beleidigung, gegen eine feministische Haltung an, wenn ihnen schon z.B. der Mantel abgenommen wird und ihnen jemand aus Wertschätzung auf subtile Weise den Hof macht.
Das urweibliche Sein ruht in Gelsassenheit in sich. Eine urweibliche Frau folgt ihrem Herzen und ihrer Seele, egal was andere davon halten mögen. Es zeichnet sich durch Sanftheit, Emotionalität und das Empfangende auf der einen und Rebellion, Schöpferkraft und Ungezähmtheit auf der anderen Seite aus. Eine Frau, die noch an ihre natürliche Kraftquelle angebunden ist, erzeugt in sich einen immer währenden Strom an nährender, warmherziger Liebe, den der Mann durch sein offenes Herz aus ihr heraus aufnehmen kann. Ein Mann, der dazu in der Lage ist, befindet sich in der an Anbindung an seine ursprüngliche Männlichkeit. Ihm macht diese starke Energie der Frau keine Angst. Er spürt, dass die Frau ihn aufgrund ihrer erzeugten Kraft transformiert, indem er diese aufnimmt. Doch dies, ohne sich davor zu fürchten, er kann sich dem vollkommen hingeben. Ein solcher Mann ist vom weiblichen Wesen ergriffen und verehrt es zutiefst. Er ist derjenige, der ihr Mut macht und hoffnungsvoll in die Zukunft sieht und sie mit all ihren Emotionen annehmen kann. Diese Kraftquelle der Frau stellt die Lebensenergie dar, die wir Frauen aus uns selbst beziehen und gleichzeitig erschaffen können.
Irgendwann haben wir einen Überschuss daran in uns, da sich diese Energie fortlaufend bildet. Dann wünschen wir, dass diese überschüssige Energie von unserem Partner abgenommen wird, z.B. durch leibliche Vereinigung, nach welcher wir Frauen uns dann oft sehnen. Die urweibliche Frau kann den Mann sein lassen, sie vertraut ihm und ihr Verlangen nach Liebe wird durch die Aufmerksamkeit des Mannes gestillt, welcher so wiederum aus freiem Willen die Liebesenergie aus der Frau herausholt und sich mit dieser wandeln kann. Die Frau steht dem Mann nicht permanent mit irgendwelchen Erwartungen und Bedingungen gegenüber, sondern überlässt ihm die Führung, statt ihn dauernd zu bewerten oder zu kontrollieren und legt stattdessen den Fokus auf sich. Sie kann sich dem Mann und ihren Gefühlen voll und ganz hingeben. Sie lässt es zu, dass der Mann sich liebevoll und zärtlich um sie bemüht und so die Liebe aus ihrer Kraftquelle herausschöpft. Beide Geschlechter können so in ihrem ursprünglichen Wesen unabhängig voneinander fühlen, denken und handeln und bilden zusammen doch eine größere Einheit. Künstliche Machtspiele, die aus dem Ego rühren, hören auf. Die Frau ruht in ihrer Mitte und besinnt sich auf sich und erlaubt sich, sich selbst völlig zu entfalten, unabhängig von der äußeren Glücksquelle Mann. Sie bleibt passiv, sodass der Mann überhaupt erst aktiv werden kann. Auch der Mann schöpft zusätzlich Liebe aus sich und ist frei von Bedürftigkeit an Liebe aus dem Außen, sodass sich beide auf Augenhöhe begegnen können, ohne in eine Abhängigkeit voneinander zu geraten. Wahrhaftige Liebe entseht auf einer solchen Grundlage.
Viele Frauen sind auch aus beruflichen Gründen, sehr in die männliche Rolle geraten, da sie hier viel Verantwortung tragen und aktiv handeln müssen. Dann fällt es umso schwerer, im privaten Bereich wieder aus diesem Muster herauszufinden und den Zugang zu der eigenen Urweiblichkeit freizulegen. Es kann hilfreich sein, sich dafür Zeiten einzurichten, in welchen man den eigenen Gefühlen mal wieder vollen Lauf lässt, sie zulässt. Wirklich empfangend in sich selbst hineinspürt und das senisble, weibliche Wesen annimmt. Die Kontrolle einmal aufzugeben und vertrauensvoll das Gefühlte fließen zu lassen, bringt Frauen ihrem urweiblichen Sein näher. Dazu gehört ebenfalls, sich nicht zu verbiegen und auch klare Grenzen zu setzen. Das Leben der eigenen Werte, unabhängig von der Meinung anderer dazu, spielt zudem eine wichtige Rolle und damit verbunden der Mut, ganz zu sich und seinem Sein zu stehen. Die Frau hat hier die Aufgabe den Anfang zu machen, in ihr ursprüngliches Sein zurückzufinden. Auf diese Weise werden die Männer automatisch mitgezogen, da sie auf die neue urweibliche Haltung (nach einiger Zeit) automatsich urmännlich reagieren. Es gibt natürlich auch traumatisierte und sehr verletzte Männerseelen, die nur noch wenig Selbstbewusstsein haben und erstmal für sich selbst heilen müssen. Das ist oft darauf zurückzuführen, dass sie in ihrer Urmännlichkeit von Frauen abgelehnt wurden. Das Gleiche gilt auch für Frauen, die in ihrer Emotionalität und Sensibilität von vergangenen Partnern nicht unterstützt, sondern dafür abgelehnt wurden. Auch die familiären Strukturen, in denen wir aufwachsen und wie wir in unserer Kindheit geprägt wurden, hemmen das Ausleben der Urweiblichkeit leider oft. Kommen wir als erwachsene Menschen selbst aus diesen Strukturen nicht mehr heraus oder bemerken diese unnatürlichen Muster gar nicht mehr, kann es sein, dass uns ein Seelenpartener oder sogar unsere Dualseele begegnet, um uns auf diese Thematik zu stoßen. Die Lernaufgaben innerhalb des Dualseelenprozesses, führen Stück für Stück ebenfalls wieder in die Urweiblichkeit und Urmännlichkeit zurück.
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