Kinder sind für mich noch am nächsten an unserem göttlichen Ursprung. Damit meine ich, dass sie oft noch ein wahrhaftiges, göttliches Wissen in sich tragen. Aufgrund der frühen Konditionierungen und dem Leben in unserer Gesellschaft, machen sie dann allerdings häufig schnell die Erfahrung, dass mit ihrer Sicht auf sich und die Welt etwas nicht zu stimmen scheint. Spätestens mit dem Eintritt in Kindergarten oder in die Schule erleben sich Kinder leicht als "Einer von vielen". Die Individualität des Einzelnen kann hier nur selten gewertschätzt werden und wird in vorgegebene, feste Strukturen gepresst. Wer sich hier am besten anpassen und sich selbst zurücknehmen kann, erfährt meist besonders viel Lob und Zuneigung. Da Kinder auf die Liebe und Fürsorge ihrer Bezugspersonen angewiesen sind, versuche sie sich also bestmöglich in die geforderten Struktueren einzufügen. Generell ist ja an gewissen Regeln für den Umgang miteinander nichts auszusetzen. Kinder benötigen zudem Regeln, an welchen sie sich orientieren können. Dennoch kommt die Seite der Selbstentfaltung leider oft zu kurz.
Doch als Elternteil oder andere Bezugsperson, kann man alleine durch seine Begegnung mit einem Kind, einige dieser "schädlichen" Nebenwirkungen wieder auffangen.
Ganz entscheidend ist dabei die eigene, innere Haltung gegenüber dem Kind. Kinder spüren durch ihre meist noch sehr ausgeprägte göttliche Anbindung intuitiv sofort, die wahren Beweggründe der Erwachsenen ihnen gegenüber. Kinder lieben es, wenn Erwachsene ihnen auf Augenhöhe begegnen. Mir hilft dabei immer ganz besonders, die gelebte Verbindung mit meinem eigenen inneren Kind. Hier kannst du eine Übung nachlesen, wie du selbst wieder mit deinem inneren Kind in Kontakt treten kannst. Denn durch die lebendige Beziehung mit deinem inneren Kind, hast du automatische einen Draht zu Kindern und einen besseren Zugang. So wird dir bewusst, dass es in der Begegnung mit Kindern vor allem entscheidend ist, diesen liebevoll gegenüber zu sein. Kinder fühlen, ob sie liebevoll akzeptiert und angenommen sind oder nicht. Aufgrund einer solchen Begegnung auf Augenhöhe, traut sich das Kind sich zu öffnen und sich selbst auszudrücken mit allem, genau so, wie es sich fühlt und wie es ist. Ein häufiger Grund für "auffälliges Verhalten" bei Kindern liegt ,neben dem Erleben anderer traumatischer Erfahrungen durch Gewalt, Missbrauch etc., darin, dass Kinder gelernt haben, dass sie sich selbst verleugnen bzw. ablehnen müssen, um geliebt zu werden. Daraus entwickelt sich nicht selten eine auf sich selbst gerichtete Wut, innerhalb des Kindes. Diese Wut tritt in Form von aggressiven Verhalten dann auch häufig nach außen und richtet sich scheinbar auf andere. Dies resultiert daraus, dass das Kind glaubt mit seinem Wesen, so wie es ist, niemals ausreichend Liebe zu bekommen. Daher versucht es nun wenigstens durch auffälliges Verhalten noch Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, obgleich diese Aufmerksamkeit sich dann als "negative Beachtung" zeigt. Um zu überleben brauchen Kinder aber, wie erwähnt, Zuwendung von außen. Daher ist in ihrem Falle negative Zuwendung immer noch besser, als gar keine. Jenen Kindern hilft es oft, wenn man wieder ihr eigentlichen Wesen anspricht und Stück für Stück freilegt. Fühlt das Kind nun über lange Zeit, dass mit ihm alles in Ordnung ist, dass es eine Bezugsperson gibt, die es liebt, egal was es tut und dass ihm wirklich zugehört wird, kann es sich stückchenweise wieder öffnen. Das bedeutet nicht, dass man Kinder über Tische und Bänke gehen lässt. Grenzen werden aufgezeigt, doch auch, wenn das Kind Grenzen überschreitet, bleibt die ihm entgegengebrachte Liebe bestehen.
Wir Erwachsenen setzen uns leider oft über kindliches Wissen hinweg und meinen, wir würden ja schon alles (besser) wissen. Auch wir haben als Kinder die Erfahrung gemacht, oft für unser ursrpüngliches Sein abgelehnt zu werden und geben dies daher automatisch an unsere Kinder weiter. Gelingt es uns allerdings unvoreingenommen eine andere Haltung einzunehmen, können wir wirklich sehr viel von den Kleinen lernen. Ihre göttliche Verbindung ist, wie bereits erwähnt, oft noch intakt und Kinder haben häufig auf spielerische Weise noch Zugang zu ihren übersinnlichen Fähigkeiten und feinstofflichen Welten. Fragt man, als Erwachsener, einfach mal unvoreingenommen danach, ist es erstaunlich, was Kinder teils dazu berichten können. Statt von vornherein alles als Spinnerei oder Fantasie abzutun, ist es wunderwirkend das Kind nun einmal als Experte zu betrachten und seine Wahrnehmungen, Träume und sein Wissen mitteilen zu lassen. Manchmal erklären Kinder Erkenntnisse mit solch einer Weisheit und Präzession, dass man als Erwachsener nur staunend daneben stehen kann.
Zeigen Kinder für uns unangenehme Emotionen, wie Wut, Trauer, Angst, neigen Erwachsenen zudem häufig dazu, diese Gefühle möglichst schnell bei dem Kind "abstellen" zu wollen. Das rührt daher, dass in jenem Moment das eigene innere verletzte Kind in ihnen angetriggert wird, welches Ähnliches erlebt hat, aber diese Gefühle damals ebenfalls nicht richtig ausleben und ausdrücken durfte. Kinder spiegeln uns da oft ganz vieles auch glasklar. In einem solchen Falle kann es dir sehr dienen, mit deinem inneren Kind in Kontakt zu treten. Einem Kind hilft es also, wenn es seine Gefühle auch wahrnehmen darf. Das kann natürlich auch in einem von dir geführten Rahmen stattfinden.
Ist das Kind z.B. sehr wütend, muss es diese Wut nicht ausdrücken, indem es die ganze Wohnung zertrümmert. In der Öffentlichkeit müssen selbstverständlich auch Grenzen gesetzt werden. In jenem Fall kann man aber dem Kind anbieten, zuhause in Ruhe darüber zu sprechen und erklären dass sein Gefühl eine Berechtigung und einen Grund hat, den man aber in einer ruhigen Atmosphäre klären möchte. Spricht man dann liebevoll mit ihm und nimmt sich wirklich Zeit, spürt das Kind schon die Wertschätzung seiner Bezugspersonen und kann sich in Ruhe öffnen. Eine Meditation bietet sich hier an, in welcher man das Kind vielleicht zunächst anleitet, einmal genau wahrzunehmen, an welcher Stelle in seinem Leib es z.B. dieses Gefühl wahrnimmt. Dann kann das Kind genauer beschreiben, wie diese Emotion aussieht, welche Form und Farbe sie z.B. hat. Nun erlaubt man dem Kind, dieses Gefühl in sich nun einmal so stark zu fühlen, wie es kann. Dabei kann es auch beschreiben, ob sich dadurch z.B. schon etwas an dem "Aussehen" ändert oder ob sich das Gefühl bewegt, leichter wird etc. Zuletzt darf das Kind sein Gefühl als einen Teil von sich, in Liebe und Dankabarkeit einhüllen. Oft sehen Kinder dann, wie sich das Gefühl auflöst oder in eine Lichtkugel verwandelt und Ähnliches. Sie sind meist noch viel offener für solche Techniken, als wir Erwachsenen das annehmen. Es ist gut möglich, dass ein Kind auch sogleich selbst eine Idee hat, wie es sein Gefühl auf seine Art annehmen und lösen kann. Da sollte man nur Vorgaben machen, wenn diese das Kind anfangs als Orientierung benötigt. Nicht selten wenden Kinder schon nach kurzer Zeit von sich aus, die gelernte Technik dann gerne selbst an und berichten stolz von ihren Erfahrungen. Auch davon können Erwachsene viel lernen und profitieren.
Commenti