Innerhalb von Beziehungen werden uns unsere Ego-Themen oft stark gespiegelt. Besonders, wenn wir auf einen Seelenpartner treffen, mit welchem wir bereits in vorherigen Inkarnationen zusammengetroffen sind, triggert dieser nicht selten nach kurzer Zeit bestimmte Themen in uns. Dabei ist es wichtig nicht zu vergessen, dass gerade Seelenpartner, die mit uns in tiefer Liebe verbunden sind, sich vor einer Inkarnation bereiterklären, uns in unserer Heilung zu unterstützen, indem sie uns noch zu lösende Themen aufzeigen. Es gibt allerdings auch Seelenpartnerschaften, die wenig Konfliktpotential mit sich bringen. Da die Liebe zwischen solchen Seelenpartnern von Beginn an stark ist, sodass beide zusammengehalten werden, ist es hierbei möglich, auch Tiefergehendes und Schmerzhaftes an die Oberfläche zu bringen und gemeinsam daran zu wachsen. Vorausgesetzt, beide haben bereits ihr spirituelles Bewusstsein ausreichend entwickelt, sodass die Partner nicht dauerhaft in einer Projektion auf den anderen hängen bleiben. Von dieser Betrachtungsweise ausgehend, kann man gerade in partnerschaftlichen Konflikten und Herausforderungen, zunehmend das große Potential zur Selbstheilung erkennen. Dazu ist die Bereitschaft, in sich selbst zu schauen, weshalb man durch das Verhalten und Sein des Partners getriggert wird, die Basis. Nicht selten stehen hierbei auch traumatische Erlebnisse und Verletzungen aus der Kindheit dahinter. So ist es z.B. möglich, dass man als Kind die Trennung der Eltern miterlebt hat, dies nicht ausreichend verarbeiten konnte und aufgrunddessen eine massive Verlustangst entwickelt hat, die man im Erwachsenenalter nun auf den Partner projiziert. Kommt es innerhalb von Partnerschaften nun beispielsweise zu einem Konflikt, schwingt (vielleicht auch unbewusst) schnell die Angst mit, den anderen verlieren zu können bzw. von diesem verlassen zu werden. Dies kann beispielsweise darin resultieren, dass der Betroffene aus seiner Verlustangst heraus, eigene Bedürfnisse oft hinten anstellt oder versucht, dem Partner immer alles Recht zu machen.
Am sinnvollsten ist es, aus meiner Erfahrung, sobald man von seinem Gegenüber getriggert wird, sich selbst erstmal emotional von der Situation zu distanzieren, indem am eine Art "Beobachterporsition" einnimmt. Es kann hierbei hilfreich sein, den anderen darauf hinzuweisen, dass gerade ein eigenes Thema getroffen wurde, weshalb man nun ggf. erstmal etwas Zeit für sich benötigt, um damit umzugehen und das Ganze besser einzuordnen. Sodann empfehle ich, in eine Meditation zu gehen, um dem Ursprung deines Themas genauer auf den Grund zu gehen bzw. dieses zu lösen. Bitte hierbei auch Gott um seine Führung und Unterstützung.
Stelle dir die Frage: " Welche Emotionen löst mein Partner durch sein Verhalten/Sein in mir aus?".
Dazu kannst du unterstützend auch ganz gezielt in deinen Leib hineinspüren. Frage dich dabei: "Wo nehme ich die entsprechende Emotion wahr?" oder "Wie nehme ich diese wahr?".
Spürst du z.B. ein beengtes Gefühl im Hals oder eine Schwere auf der Brust? Hat die Emotion vielleicht auch ein bestimmtes Aussehen und wenn ja, was bedeutet diese Erscheinungsform/dieses Aussehen für dich?
Hast du das in dir ausgelöste Gefühl genauer identifiziert, kannst du dem getriggerten Thema mithilfe der Meditation über weitere Fragen, noch genauer auf den Grund gehen.
Frage dich hierzu auch: "Stört mich das Verhalten meines Partners, weil ich mich selbst manchmal auf die gleiche Weise, mir oder anderen gegenüber verhalte, obwohl ich das eigentlich gar nicht mag?".
Ist dies für dich nicht zutreffend, forsche weiter, indem du dich fragst: "Wäre ich gerne so, wie mein Partner es in der zgrundeliegenden Situation gezeigt hat, doch traue mich das selbst nicht?".
Findest du auch dabei keine passende Antwort für dich, gehe noch einen Schritt weiter und meditiere über die Frage: "Verbinde ich mit dem Verhalten meines Partners ein traumatisches/schmerzhaftes Erlebnis (aus meiner Kindheit), welches ich noch nicht aufgearbeitet und gelöst habe?"
Dabei kann dir der liebevoll gepflegte Kontakt zu deinem inneren Kind sehr behilflich sein, indem du dieses gezielt in die Fragestellung miteinbeziehst und dir seine Sicht auf die Situation mitteilen lässt. Hier findest du eine Übung zur Begegnung mit dem inneren Kind. Bitte Gott, wenn du magst, auch zusätzlich darum, die Situation aus seinen Augen betrachten zu dürfen. Dies wird dir ebenfalls helfen, etwas mehr Abstand dazu gewinnen zu können und den darin verborgenen Schatz leichter wahrnehmen zu können. Hast du das dahinterliegende Thema erkannt, kann dir nun meine Übung zur Heilung eigener Themen sehr dienlich sein, um es selbst aufzulösen.
Mit jeder Herausforderung, bei welcher es gelungen ist, das verborgene, eigene Thema auf diesem Weg anzuschauen und zu lösen, wird die Liebe zwischen den beiden Partnern immer stärker und tiefer werden. Leider ist dieses Wissen in unserer heutigen Gesellschaft oft verloren gegangen. Beziehungen werden häufig als austauschbar betrachtet, sodass Partner regelrecht "konsumiert" werden. Das an sich selbst arbeiten bzw. "Reparieren" von Partnerschaften, ist aus der Mode gekommen. Datingapps und -portale nähren die Illusion eines scheinbar nie endenden Stroms an potentiellen Partnern und des Gedankens, dass immer noch "etwas Besseres" nachkommen könnte.
Sobald es zu ersten/mehreren Konflikten kommt, stellt man schnell die gesamte Beziehung in Frage und beginnt bewusst/unbewusst, sich nach Alternativen umzusehen oder sich zumindest ein Hintertürchen offen zu halten. Wahrhaftige Liebe kann sich auf diese Weise aber leider gar nicht erst entwickeln. Der Mensch, der bei uns bleiben möchte, obwohl er unsere Schwächen kennt und mit uns daran wachsen möchte, wird allzuleicht durch einen anderen ausgetauscht. Einem neuen Menschen präsentieren wir allerdings nicht zu Beginn unsere ganzen "Macken und Schwachstellen". Dieser hat es natürlich viel leichter uns begehrenswert zu finden und sich in unsere "Schokoladenseite" zu verlieben. Es kann wirklich sehr schmerzhaft sein, auf den eigenen Teil innerhalb eines Konfliktes zu sehen. Es ist natürlich auch Voraussetzung, dass beide Partner jeweils gewillt sind, an sich zu arbeiten. Denn beide spiegeln einander jeweils etwas. Ebenfalls ist es auch nicht förderlich, in einer "kaputten", "zehrenden" Beziehung nur noch auszuharren. Ich möchte lediglich dazu einladen, sich selbst und das eigene Verhalten innerhalb von Partnerschaften einmal genauer in den Blick zu nehmen, um selbst zu heilen. Denn durch häufigen Partnerwechsel wird sich das Dilemma nicht lösen. Im Gegenteil müssen wir dann oft feststellen, dass uns das gleiche Thema immer wieder begegnet und häufig sogar nach immer kürzeren Zeitabständen und mit jedem erneuten Mal auch etwas intensiver, bis wir es schließlich lösen und anschauen.
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